Das Spermiogramm erlaubt Rückschlüsse darauf, ob die Hoden eine ausreichende Anzahl lebendiger, beweglicher und normal geformter Spermien produzieren. Für die erfolgreiche Befruchtung einer Eizelle sind aber auch bestimmte Funktionen von Spermien von Bedeutung, die sie erst befähigen, in die Eizelle einzudringen und das in ihnen transportierte genetische Material freizusetzen.
Auch wenn das Spermiogramm nach WHO Werte innerhalb der Referenzbereiche ergibt, kann die Fruchtbarkeit eines Mannes eingeschränkt sein. Das ist z.B. dann der Fall, wenn zwar ausreichend viele lebendige, motile und normal geformte Spermien zur Verfügung stehen, diese aber die Eizelle nicht befruchten können. Die einzelnen Schritte bis zur erfolgreichen Befruchtung (Fertilisierung) einer Eizelle sind ein so komplizierter und komplexer Vorgang, dass man sie auch mit Spermienfunktionstests nicht in ihrer Gesamtheit erfassen kann.
Die Untersuchung von einigen Spermienfunktionstests kann aber helfen, Männer mit normaler Spermaqualität nach WHO, aber Hinweisen auf Störungen der Befruchtungsfähigkeit ihrer Spermien zu identifizieren. Von andrologischer Seite können dann frühzeitig bestimmte Methoden der assistierten Reproduktion empfohlen werden.
Bestimmung von Spermienfunktionen
- Chromatinkondensation als Marker für die Spermienreife
- Acridin-Orange-Test als Marker für die DNA-Integrität
- Stimulationstest für die Beweglichkeit der Spermien
- Akrosomale Reaktion als Marker für die Penetrationsfähigkeit der Spermien
- (Bestimmung des Redoxpotentials des Ejakulates)
