Die Hoden des Mannes erfüllen zwei Funktionen – die Bildung von Samenzellen und die Produktion des männlichen Geschlechtshormons Testosteron. Ein Testosteronmangel wird als Hypogonadismus bezeichnet. Er kann verschiedene Ursachen haben und neben der Fruchtbarkeit andere Bereiche der Sexualität des Mannes, sein Wohlbefinden und eine Vielzahl von Körperfunktionen beeinträchtigen.

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Einteilung des Testosteronmangels

In Abhängigkeit vom anatomischen Ort der Schädigung, die zum Testosteronmangel (Hypogonadismus) führt, werden ein primärer und sekundärer Hypogonadismus differenziert. Diese Unterscheidung ist für die Festlegung der Therapien von erheblicher Bedeutung.

Beim primären Hypogonadismus ist die Produktion des Testosterons im Hoden gestört. Typische Beispiele für einen primären Hypogonadismus sind Hodenfunktionsstörungen nach Hodenhochstand oder erworbene Schädigungen, z.B. nach Verletzungen oder infolge Chemotherapie. Die Therapie besteht in der Regel in der Gabe von Testosteron durch Gele oder Injektionen. Hierbei muss aber zuvor immer erfragt werden, ob ein aktueller Kinderwunsch vorliegt. Die Gabe von Testosteron kann nämlich zur Unterdrückung der Spermienproduktion führen.

Beim sekundären Hypogonadismus liegt die Störung in den übergeordneten Steuerzentralen des Schädels und nicht in den Hoden selbst. In diesen Fällen werden die Steuerhormone ersetzt (wenn z.B. aktueller Kinderwunsch besteht), damit die Hoden wieder selbständig Spermien und Testosteron produzieren.

Einen besonderen Stellenwert nimmt der Testosteronmangel älterer Männer ein (Altershypogonadismus oder „late-onset hypogonadism“ (LOH)). Hier ist nicht das Alter an sich von entscheidender Bedeutung; vielmehr führen Begleiterkrankungen wie z.B. Diabetes mellitus oder Herzkreislauferkrankungen, die im Alter häufiger auftreten, zu dem Testosteronmangel.

Vorgehen bei Testosteronmangel

  • Abfragen der aktuellen Beschwerden
  • Erhebung der Krankenvorgeschichte
  • Detaillierte Erhebung der Sexualanamnese
  • Abfragen des Genussmittelkonsums
  • Medikamentenanamnese
  • Sozialanamnese (Beruf, Partnerschaften)
  • Körperliche Untersuchung
  • Bestimmung der Hormone durch Blutuntersuchung
  • Weitere Blutuntersuchungen (z.B. Blutbild)
  • Evtl. Bestimmung der Knochendichte
  • Evtl. weiterführende Bildgebung des Schädelinhaltes
  • Evtl. Spermiogramm
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